Pt 1: Ankommen

Voller Vorfreude auf mein kommendes Jahr in Namibia mache ich mich auf dem Weg raus aus meiner ,,sonnigen“ Heimat Berlin. Daran glaube ich zumindest, bis ich erfahre dass eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg gerade zu dem Zeitpunkt entschärft werden muss, in dem mein Flieger starten soll. Egal, denke ich mir, dann komme ich eben eine Stunde später an. Zu blöd, dass ich durch diese eine verlorene Stunde meinen Anschlussflug nach Windhuk verpasse. Egal, denke ich mir wieder, dann nehme ich eben einen anderen Flug. 30 Stunden später, endlich an meinem Ziel angekommen, muss ich feststellen, dass einer meiner Koffer fehlt. Der kommt heute Nachmittag an, so werde ich informiert, das stimmt aber nicht ganz, denn ich erhalte ihn erst zwei Tage später.

Alles nicht so schlimm, meine Zeit hier bisher war dennoch wunderschön. Zusammen mit den anderen Freiwilligen bin ich auf dem Schulgelände in einem kleinen, gemütlichen Häuschen untergebracht. Die Schule liegt etwas abgelegen von der Stadt, mit einem 360° Blick auf die umliegenden Hügel und Berge, was mich sehr an Kapstadt erinnert. Wir sind letztens auf einen dieser Hügel spaziert, um uns oben an der untergehenden Sonne zu erfreuen und der Anblick durch die Bäume hätte ohne Zweifel ein Bild aus einem Touristenbuch für Land x in Afrika sein können. Hat nur noch eine Giraffe die an den Blättern der Bäume knabbert gefehlt. An Tieren habe ich bisher nur Affen und Kakerlaken gesehen, die ich auch bereits aus Kapstadt kenne.

Die Menschen sind hier übrigens sehr nett, wir wurden herzlich willkommen geheißen und haben schon Einweisungen in unsere Arbeitsbereiche erhalten. Ich werde im Hostel bzw. im Internat aushelfen und freue mich schon, die Kinder heute Abend und morgen pünktlich zum Beginn des letzten Schultrimesters kennenzulernen. Die Schule ist eine Waldorfschule und daher ziemlich deutsch.

Windhuk ist generell sehr deutsch, so mein erster Eindruck, was sich allein schon an den Straßennamen erkennbar macht. Als wir gestern in die Schönleinstraße bogen, konnte ich trotzdem leicht den Unterschied zur Schönleinstraße in Berlin sehen. Die Tatsache, dass wir zu siebt in einem Fünfsitzer saßen, verdeutlichte diesen stark. Nun bin ich auf meine erste Woche gespannt und hoffe in kürze über weitere tolle Ereignisse berichten zu können.

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